Das Wimbledon der Triathleten liegt auf Hawaii!

TSV Triathlet Thomas Werner verbessert sich auf Platz 41

ironlogo_2001(rowe) Wo ansonsten frisch verheiratete Paare die Flitterwochen verbringen und von paradiesischen Zuständen schwärmen, wartet auf die Ironman-Triathleten die Hölle: Temperaturen von weit über 30 Grad, eine Luftfeuchtigkeit von rund 90 Prozent und in den Lavafeldern ein Wind wie aus dem Glutofen. Kaum Zuschauer in den Lavafeldern entlang der Radstrecke, dafür Einsamkeit, brutale Seiten- und Gegenwinde und der permanente Kampf gegen den inneren Schweinehund. Für Thomas Werner vom TSV Friedberg war es die zweite Teilnahme bei der Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii nach seinem Debüt im letzten Jahr. Qualifiziert hatte er sich für dieses wichtigste Ereignis im Triathlonsport beim Ironman in Südafrika im März.

Auf Hawaii war heuer das bestbesetzte Feld aus Profis und Amateur-Triathleten am Start. Die Bedingungen waren aber wieder extrem hart, sodaß viele Teilnehmer es nicht schafften, das Ziel zu erreichen und erschöpft aufgaben. Vor allem die starken Mumuku-Winde mit bis zu 80 km/h und die extreme Hitze in der Lavawüste machten den Athleten in diesem Jahr auf der Strecke zu schaffen: "Auf einer Skala von 1 bis 10 erreichte dieser Ironman eindeutig den Härtegrad 10", fasste Lothar Leder das Erlebnis eines langen Arbeitstages zusammen. 1.470 Teilnehmer aus 46 Ländern gingen am Samstagmorgen (Ortszeit) auf die Strecke, 105 von ihnen erreichten das Ziel nicht - unter ihnen die Mitfavoriten Jürgen Zäck, Dave Scott, Luc van Lierde, Peter Reid und Spencer Smith. Umso bemerkenswerter erscheint die Leistung von Thomas Werner, der sich gegenüber dem Vorjahr vom 48. auf den 41. Platz in der Altersklasse TM30 verbesserte und im Gesamtfeld, einschließlich aller Profis, den hervorragenden 171. Platz belegte (Vorjahr Platz 184).

Der Tag begann schon früh um 4 Uhr mit einem leichten Frühstück. Anschließend ging es zum Start an den Pier zum Beschriften der Startnummer auf Oberarmen und Oberschenkeln. Bereits 30.000 Zuschauer säumten zu dieser frühen Stunde den Startplatz am Pier von Kailua-Kona. Um Punkt 7 Uhr erfolgte dann der ersehnte Startschuß und die 1470 Arm- u. Beinpaare brachten das Wasser zum brodeln. Nach 1:04,22 Std. erreichte Thomas wieder festen Boden.ThomasHawaii2001

Auf der Radstrecke blies ein Wind, der leichtgewichtige Fahrerinnen und Fahrer von der einen auf die andere Strassenseite trug. Windböen von 80 km/h entwurzeln Bäume, bringen Fahrer zu Fall. Und: Im Gegensatz zu letztem Jahr, als bereits alle vom härtesten Rennen überhaupt sprachen, bläst der Wind noch länger: 140 von 180 Radkilometer! „Ich hatte richtig Angst, umgeweht zu werden", gesteht Thomas Werner. Nach 5:30,50 Std. schaffte Thomas eine super Zeit und wechselt auf die Marathonstrecke.

Dieser abschließende Lauf verlangt von den Teilnehmern noch einmal alles ab. Gute Läufer können sich auf den ersten Kilometern wieder ein bisschen erholen, während schwächere Läufer schon vom ersten Meter an kämpfen müssen. Gelaufen wird bei sengender Hitze im Ortsbereich von Kona und hinaus in die Lava-Felder. Eiswürfel unter der Mütze machen das Ganze etwas erträglicher. Thomas schaffte auch diesen Akt der „Hölle in drei Akten" bravourös und finischte den Marathon in 3:38,11 Std. Insgesamt erreichte er eine Gesamtzeit von 10:16,43 Std.

Aus deutscher Sicht war der heurige Ironman-Triathlon auf Hawaii wieder sehr erfolgreich. Es erreichten Thomas Hellriegel Platz 3, Norman Stadler Platz 4, Lothar Leder Platz 5 und Andreas Niedrig Platz 7. Bei den Frauen gab es die beste deutsche Plazierung überhaupt mit Platz 3 von Nina Kraft. Es siegten der Amerikaner Tim Deboom und die Schweizerin Natascha Badmann.

Gerade die einzigartigen Qualitäten dieses härtesten Triathlons der Welt üben eine magische Anziehungskraft auf alle Triathleten aus, für die der Triathlon mehr als nur Sport geworden ist: Passion, Faszination, Lebenseinstellung. Thomas Werner vom TSV Friedberg gehört bestimmt dazu.

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