Gerald Demharter erfolgreich beim IRONMAN Lanzarote

Im Jahr 1992 war Lanzarote nach dem IRONMAN Europe das zweite Rennen der WTC in Europa. Wie kein anderer IRONMAN steht die Langdistanz auf der Kanareninsel für den Kampf gegen die Unbilden der Natur und gegen sich selbst. 

Bei den bereits mehrmaligen Radtrainingsaufenthalten habe ich die einzigartige Landschaft und das raue Klima mit teils heftigen Winden und der unbarmherzigen Hitze Lieben gelernt und deshalb den Entschluß gefasst, hier am IRONMAN teilzunehmen. Bereits im vergangenen Jahr war ich für diesen Wettkampf gemeldet, musste jedoch verletzungsbedingt meine Teilnahme absagen. Dieses Jahr hat es nun geklappt und ich konnte meinen ersten Triathlon in der Klasse M50 antreten. 

Nachdem meine Freundin und ich den Flughafen in Arrecife verlassen hatten, mussten wir erstmal den Temperaturunterschied von über 20 Grad und die erste Nacht mit drückender Schwüle und den aggressiven Mücken überstehen. Die Tage bis zum Wettkampf gestalteten wir dann aber sehr entspannt und entsprechend guter Dinge ging ich dann auch an den Start. 

Der Schwimmstart erfolgt in Puerto del Carmen, wobei zwei Runden mit einem kurzen Landgang zu absolvieren sind. Mit meiner Zeit von knapp 1:19 Std. im Meerwasser war ich sehr zufrieden und ließ mir in der Wechselzone erstmal viel Zeit. Vor der Radstrecke hatte ich einen großen Respekt, waren doch über 2.500 Höhenmeter zu bewältigen und der Wind kommt erfahrungsgemäß „immer von vorne“. Ich ließ es entsprechend gemächlich angehen und wollte mich unter keinen Umständen jetzt schon verausgaben. Ich nahm mir die Zeit, das Meer bei El Golfo zu beobachten, das einzigartige Lavagestein der Feuerberge auf mich wirken zu lassen, und nahm dann die langgezogenen Steigungen nach Haria und Mirador del Rio mit atemberaubenden Blicken zur vorgelagerten Insel La Graciosa in Angriff. Schließlich ging es über die berühmte Weinstraße zurück zum Wechselpunkt in der Touristenmetropole Puerto del Carmen. Nach 7:53 Std. im Radsattel ging es dann auf die Laufstrecke. 

Mittlerweile brannte die Hitze gnadenlos vom Himmel und entsprechend mühsam gestaltete sich der Marathon. Bei Lauf-km 14 machte sich dann auch noch mein „sensibler“ Magen bemerkbar, kein Wunder nach bereits 11 Std. Aktivität. Jetzt ging es nur noch darum, die Sache mit „Anstand nach Hause zu bringen“. Mit diversen ungeplanten Toilettenstopps und vielen Gehetappen dauerte der Marathon dann gut 6 Stunden, was schließlich eine Gesamtzeit von 15:47:40 Std. ergab. Trotz aller Widrigkeiten, ich hab´s geschafft! Und das nicht zuletzt wegen der unermüdlichen, meist spanischen Schlachtenbummler, die letztlich noch über eine Stunde länger als ich durchgehalten haben. Vielen Dank!

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                                                                     Gerald (noch) bei guter Laune!